20 Prozent der Mitarbeiter sind über 50 Jahre

„Handeln statt reden“ – Diversity gehört bei Bürkert längst zur Unternehmenspraxis

Auf die meisten Unternehmen müssen solche Zahlen regelrecht exotisch wirken: 20 Prozent der rund 1650 Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt, 40 Prozent der Fach-und Führungskräfte nutzen flexible Arbeitszeiten, 40 verschiedene Arbeitzeitmodelle stehen zur Auswahl, Arbeitsgruppen und Projektteams werden schon seit Jahren konsequent generationsübergreifend besetzt. Während Ministerien, Forschungsinstitute und Verbände Unternehmen motivieren möchten, sich angesichts des demographischen Wandels um Lösungen zu Einbindung und altersgerechtem Einsatz älterer Arbeitnehmer zu kümmern, gehört dies bei den auf Steuer-und Regeltechnik spezialisierten Bürkert Werken längst zum Alltag.

„Wir brauchen den Elan, die Innovationskraft und die Ideen von Nachwuchskräften, aber es stand für uns nie in Frage, dass wir die Produkt-und Materialkenntnis, die Erfahrung, das Denken in längeren Zeitebenen und die Gelassenheit älterer Mitarbeiter genauso benötigen “, beschreibt Geschäftsführer Gerhard Hettinger die Philosophie des international erfolgreichen Mittelständlers.

Der immer häufiger beklagte Mangel an Fachkräften und Ingenieuren ist aufgrund der vorbildlichen Personalpolitik bei dem süddeutschen Unternehmen kein Thema. Denn es gibt bei Bürkert keine typische und festgelegte Laufbahn. Manche Mitarbeiter bleiben in ihrem Fachbereich, andere entwickeln sich über die Betreuung unterschiedlicher Projekte weiter, wieder andere folgen der klassischen Linienlaufbahn.

Aber: „Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, flexibel zwischen diesen Laufbahntypen zu wechseln “, erläutert Klaus Frink, unter anderem für Ausbildung zuständiges Mitglied der Geschäftsleitung. Die typische Bürkert-Karriere gibt es nicht, es geht Firmenleitung wie Betriebsrat darum, den jeweils richtigen Mitarbeiter an der richtigen Stelle einzusetzen – und dass jeder Mitarbeiter so arbeitet, wie es seinen oder ihren Neigungen, Fähigkeiten und der Belastbarkeit entspricht.

Bei Bürkert ist es daher kein Einzelfall, wenn Mitarbeiter das gesetzliche Rentenalter erreichen. Dazu gehört einerseits der – natürlich durch Fortbildung gestützte - Wechsel in neue Aufgabenbereiche, den der heute 62 Jahre alte Heinz Uhl schon mehrfach mitgemacht hat. Er arbeitete als Werkzeugmacher, Gruppen-und Abteilungsleiter, verbesserte Logistikketten, leitete SAP-Schulungen und ist heute als Coach für die Forschungs-und Entwicklungsabteilung tätig.

Genauso wichtig ist es daneben, dass alle Arbeitsfelder laufend unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsverträglichkeit optimiert werden:„Umfangreiche Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zur Ergonomie der Arbeitsplätze gehören bei uns genauso zum Pflichtprogramm, wie der konsequente Einsatz interdisziplinärer und altersdifferenzierter Arbeitsgruppen “, sagt der Betriebsratsvorsitzende Josef Irsigler.

Und: Für die Einhaltung hoher Standards sind Betriebsrat, Unternehmensleitung und Experten, wie z.B. der Betriebsmediziner, immer gemeinsam zuständig. Voraussetzung für den ganzheitlichen Absatz bei Bürkert ist die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit bei der Zieldefinition und bei der Umsetzung in den betrieblichen Alltag.
Weil diese ganzheitliche Personalpolitik schon seit der Unternehmensgründung 1946 verfolgt wird, besteht in Ingelfingen und den anderen Standorten kein Bedarf an externer Beratung oder an Einzelmaßnahmen für bestimmte Mitarbeitergruppen. Aus Engagement und als Referenzunternehmen beteiligt sich Bürkert an verschiedenen deutschlandweiten Initiativen, so z.B. am geplanten Projekt „Diversity als Innovationskultur “des BMBF. Doch auf die Frage, was und wie andere Unternehmen von Bürkert lernen können, antwortet Gerhard Hettinger trocken:„Handeln statt reden! Wer Diversity wirklich will und in den Alltag integriert, benötigt keine besonderen Programme und Projekte.“ 

Weitere Informationen

www.buerkert.de 

Die gesamte Ausgabe der BKK News 2/03 zum Thema Ältere Mitarbeiter finden Sie hier als PDF-Datei.

 

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